Kaffee die zweite
Nach dem ersten desastermit der Tassimo und dem Wechselrichter lag dieses Projekt erstmal eine Zeitlang auf Eis. Einige Wochen und viele gelesene Forenseiten später wagte ich mich voller Elan nochmal dran.
Mittlerweile war mit klar, wo genau die Probleme liegen.
- Zuleitung zu lang
- Kabelquerschnitt zu klein
- Batterieleistung evtl. zu gering
Die Konsequenz daraus: Wir brauchen eine größere Aufbaubatterie, einen neuen Platz für den Wechselrichter, neue "dickere" Zuleitungskabel und weil wir gerade dabei sind eine ordentliche Solaranlage auf dem Dach.
Der Reihe nach...
Aufbaubatterie
Zuerst begannen wir uns um die Batterietechnik zu kümmern. LiFe Akkus fielen wegen der extrem hohen Anschaffungskosten direkt raus. Bleiben also nur die "üblichen Verdächtigen". Letztendlich war eine hohe Leistung und die Wartungsfreiheit wichtig. Limitiert waren wir durch den Einbauort. Der neue Speicher muss unter den Beifahrersitz passen. Nach längerer Recherche fanden wir Akkus, bei denen 2 Stück gerade so passten. Jeweils 120Ah - dass sollte reichen. Ab in den Warenkorb...
Solaranlage
Mit der Solaranlage waren wir eigentlich recht schnell durch, da wir uns hier immer mal wieder informiert hatten. Entschieden haben wir uns hier für ein Komplettset bei von Büttner. Es beinhaltet 2 Panele PowerLine MT 420 mit jeweils 420Wp, den passenden MPP Laderegler, und alle benötigten besfestigungs und Installationsmittel.
Dieses Set wird mit einem Tagesertrag von bis zu 1840Wh/Tag beworben. -Genug um unseren Energiehunger zu stillen, also Bestellt...
neuer Einbauort
Über den neuen Einbauort habe ich mir lange den Kopf zerbrochen. Infrage kam eigentlich nur der Platz unter dem Fahrersitz. Diesen wollte ich aber für Werkzeug, Verbandkasten, etc. freihalten. Nach langem hin und her sah ich ein das es keine Sinnvolle gibt. Dann kommt er halt unter den Fahrersitz. Hier reichen dann auch 2 Meter Kabel. Diesmal wurde es dann auch ein 50mm² Kabel.
Einbau der Aufbaubatterien
Nachdem alle Bestellungen Zuhause ankamen, freuten wir uns darauf endlich los zu legen.
Wir begannen mit dem Einbau der neuen Aufbaubatterien.
Hierzu musste zuerst der Beifahrersitz weichen. Die Drehplatte ist mit 6 Schrauben an der Halterung beseitigt. Nachdem diese entfernt waren, konnte der Sitz einfach raus gehoben werden. Die alte Aufbaubatterie wurde ausgebaut und das Puzzle begann...
Bis die neuen Batterien richtig gestanden haben und mit Spanngurten befestigt waren, dauerte eine ganze Weile. Wir haben die beiden Akkus mit 4 Spanngurten in alle Richtungen gesichert. Anschließend wurde alles noch mit dicken Filzbahnen ausgekleidet um die Gefahr von eventuellen Kurzschlüssen mit dem Rahmen des Beifahrersitz zu vermeiden. Zuletzt wurde alles fertig verkabelt und unter der vorderen Abdeckung eine 12V Verteilerdose Installiert. An diese soll später der Wechselrichter und die Zuleitung vom Laderegler angeschlossen werden. Nach wiedereinbau des Sttzes ging es an die Solaranlage.
Einbau der Soaranlage
Die beiden 1,60 Meter langen Paneele wurden auf die Montagespoiler geschraubt und aufs Wohnmobildach gewuchtet. Während der Positionierung und der Installation der Zellen hatten wir diese mit Karton angeklebt um nicht "unter Spannung" arbeiten zu müssen. Das Festkleben der Spoiler funktionierte genau so wie das Kleben der Satellitenantenne. Also anschleifen, Primer, Kleber, warten.
Vorm Kleben natürlich noch schnell die Anschlusskabel vorbereiten und an den Paneelen anschließen. Während der Kleber abbindet ging es ans verlegen der Versorgungsleitung zum Laderegler. Dank der Kabeldurchführung auf dem Dach war das Kabel schnell in den Innenraum verlegt. Vom Schrank über dem Kühlschrank ging es dann im Lüftungskanal vom Kühlschrank an die Fahrzeug Unterseite. Dort entlang durch ein Leerrohr und am Beifahrersitz durch eine Durchführung wieder in den Innenraum.
Der Laderegler wurde an einem Edelstahlblech montiert, das an der Rückseite des Beifahrersitz hinter der Abdeckung befestigt wurde. Somit ist das Kabel von Laderegler zur Aufbaubatterie gerade mal 30 cm. Anschließend haben wir noch ein Ladekabel vom zweiten Abgang des Ladereglers an die Starterbatterie gelegt damit diese auch über die Solarzelle geladen wird. Die Fernanzeige des Reglers wurde im Kasten des Hauptpanels untergebracht. Das entsprechende Kabel wurde den bekannten Weg verlegt. Da wir gerade dabei waren wurde eben noch ein zusätzliches Kabel gelegt um später einmal den Kühlschrank am AES Abgang des Ladereglers zu steuern. Zu guter Letzt haben wir die Kartontage von den Solarzellen entfernt und gespannt die Statusleuchten des Reglers und der Fernanzeige beobachtet. - Funktioniert!
Umbau des Wechselrichter
Der Wechselrichter sollte ja, wie bereits oben erwähnt, unterm Fahrersitz seinen neuen Platz finden. Also unterm Bett alles demontiert und unterm Fahrersitz mit Spanngurten befestigt. Diesmal wurde er mit 4x50mm² an der Aufbaubatterie bzw. dem neuen 12 Volt Verteiler angeschlossen. Diese Kabel sind jetzt gerade mal 1,5 Meter lang. Die 220V Zuleitung zur Vorrangschaltung wurde unterm Fahrersitz unter das Fahrzeug gelegt und dort an bekannter Stelle unterm Küchenblock wieder in den Innenraum. Die Fernbedienung wurde durch die Verkleidung der B-Säule an der Fahrerseite nach oben gelegt. Sie wurde an dem Holzbrett unterhalb der Abdeckung des Motor für das Hubbett befestigt.
Der mit Spannung erwartete Test
Seit unserem ersten Tassimo Autark Desaster ist viel Passiert. Unter anderem haben wir im Wohnmobil keine Tassimo mehr. Diese haben wir durch eine Senseo Switch ersetzt wiel die Tassimo sehr viel Müll produziert und es im Ausland schwer ist T-Disks aufzutreiben. Da fahren wir mit den Pads für die Senseo besser. und im Notfall kann sie Switch auch eine Kanne normalen Filterkaffee kochen... Jetzt muss sie nur noch ohne Landstrom laufen.
Also Wechselrichter eingeschaltet, Wasser aufgefüllt, Pad eingelegt und los gehts. Die kontroll-LED blinkt. Nach kurzer Zeit fängt die Pumpe an druck auf zu bauen und dann.... - Der Kaffee läuft in die Tasse!!
Aus lauter Freude darüber wurden gleich noch 3 oder 4 Kaffee durchlaufen gelassen. Jetzt ist der Morgen ohne Landstrom gerettet.
